Lava Truckenmüller: Ein Koffer, kein Cent, viel Herz
Shownotes
Ein Koffer. Kein Plan. Kein Cent. So begann Lavas Geschichte in Berlin – als junges Mädchen, das einst als Flüchtling nach Deutschland kam und hier ihren ganz eigenen Weg gegangen ist. Ohne Sicherheiten, aber mit unerschütterlichem Willen, Mut und Herz.
Heute leitet sie den gesamten OP- und Anästhesie-Funktionsdienst an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Ein Job mit enormer Verantwortung – und einem Team, das sie nicht nur führt, sondern inspiriert. Gemeinsam haben sie eine Kultur geschaffen, die auf Vertrauen, Zusammenhalt und echter Menschlichkeit basiert.
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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer brandneuen Ausgabe von So Tickt Berlin und ich bin heute im Prenzelberg.
00:00:05: Oh, ist das.
00:00:06: Also dafür, dass es schon fast Mitte Mai ist, ist es wahnsinnig kalt.
00:00:10: Ich bin heute hier mit dem Uber hergefahren und befinde mich in einer wunderschönen Wohnung mitten im Prenzelberg in der Küche Sitzens.
00:00:19: Mein heutiger Gast ist, oder sie sagt, sie würde sagen, Gästin.
00:00:24: Ist wirklich eine ganz interessante, spannende Persönlichkeit, die aus Syrien geflohen, nach Deutschland kam und hier Medizin studierte, künstlerisch aktiv war vor der Kamera und mittlerweile dreihundert Menschen unter sich hat, für die sie Verantwortung trägt.
00:00:45: Herzlich willkommen, Lava!
00:00:47: Hallo, Nikolaj, auch Dankeschön für diese, ja, für das tolle Intro.
00:00:52: Nein.
00:00:53: Aber ich habe nur bisschen Medizin studiert und ... relativ sehr schnell festgestellt.
00:01:01: Nee, das ist nichts für mich.
00:01:03: Auf gar keinen Fall.
00:01:05: Wir fangen mal von vorne an.
00:01:07: Trotzdem, also nicht andersrum.
00:01:09: Du bist eine, ich finde, nicht nur eine bildhübsche Frau, sondern auch eine ganz tolle Persönlichkeit.
00:01:17: Wir kennen uns jetzt mittlerweile, ich weiß es gar nicht.
00:01:20: Fast zehn Jahre.
00:01:21: Fast
00:01:21: zehn Jahre.
00:01:23: Wahnsinn.
00:01:24: Und ich hab dich damals kennengelernt, da wolltest du komplett in die Schauspielerei mit deinen Schwestern.
00:01:31: Ihr hattet auch eine Menge gestartet, darum herum.
00:01:34: Aber ich würde noch weiter zurückgehen.
00:01:36: Ich hab ja in der Anfangsmoderation erzählt, dass ich das total sprang.
00:01:39: Du kommst ja aus Syrien.
00:01:41: Du bist Koden.
00:01:42: Du hattest mir mal im Vorgespräch erzählt.
00:01:45: Ich glaube, als ich ... als Gast in deinem Podcast war, auf Liegen ...
00:01:50: Liegen auf Stühlen.
00:01:51: Liegen auf Stühlen.
00:01:55: Dass du dort ein sehr schönes, gutes Leben hattest als Kind, oder?
00:02:01: Ja.
00:02:02: Also in Syrien ging es meinen Eltern sehr gut.
00:02:05: Ich würde sagen, wir waren sehr privilegiert.
00:02:08: Wir hatten wirklich alles, was wir wollten.
00:02:13: Erst mit der Flucht.
00:02:14: Wir sind hier Kurden aus Syrien und Kurden sind ja leider bis heute in manchen Ecken der Welt, werden sie verfolgt.
00:02:23: Und zu der Zeit wurde mein Vater verfolgt und wir mussten von heute auf morgen gehen.
00:02:28: Ich kann mich noch einmal erinnern.
00:02:30: Ich hab unsere Kleidung noch auf dem Balkon gesehen.
00:02:33: Ich sag, hey, wir sind Mama, was ist mit unseren Klamotten?
00:02:35: Müssen wir die nicht mitnehmen?
00:02:37: Nee, komm, Kind, wir gehen jetzt.
00:02:38: So war das.
00:02:39: Wie alt warst du da?
00:02:41: Oh, ich glaube, sechs.
00:02:43: Sechs
00:02:43: Jahre?
00:02:43: Fünf oder sechs Jahre alt, ja.
00:02:46: Und was hat den Vater da gemacht?
00:02:48: oder was waren deine Eltern, was haben die berufen?
00:02:50: Also mein Papa war Agrarwissenschaftler, hat auch, also meines Wirsens, hat er nur halt, was heißt nur, er hat in der Regierung gearbeitet und hat da Agrarwissenschaft beträgt.
00:03:03: Mehr weiß ich nicht.
00:03:04: Meine Mutter war Hausfrau.
00:03:06: Und ich meine, die Frau hat acht Kinder.
00:03:09: Was anderes kann sie nebenbei nicht machen.
00:03:11: Man muss sagen, sie hatte das so besprechwortlich genannte Dorf hier.
00:03:15: Also ein Dorf hatte sie.
00:03:18: Wir hatten Haushaltshilfe.
00:03:20: Wir hatten Menschen, die uns nennies teilweise.
00:03:25: Und das war schon für mich als Kind schön.
00:03:31: Aber ich sag dir auch ehrlich, ich war total die Göhre.
00:03:36: War das, weil ihr dort in Syrien, weil denn Papa bei der Regierung arbeitete, hatte ihr dementsprechend auch eine höhere Stellung gesellschaftlich, also auch mehr Geld.
00:03:47: Deswegen ging es euch auch relativ gut.
00:03:50: Und war es so verwöhnt, oder wie meinst du?
00:03:54: Ja,
00:03:54: ich hatte, also ich sag mal so, ich hatte... Ich habe alles bekommen, was ich wollte.
00:04:00: und erst mit der Flucht nach Deutschland, wo eben von heute auf morgen alles weg war, Sicherheit, Geld, Haus, Wohnung.
00:04:09: Habe ich gemerkt, wie privilegiert ich war, auch in diesen jungen Jahren.
00:04:14: Und irgendwie war das auch ein Geschenk, weil dann waren wir hier in Deutschland, Flüchtlingsheim.
00:04:23: Und wir hatten teilweise gar kein Geld, irgendwie um Essen zu holen.
00:04:28: Da hatten uns meine Mama jeden Morgen Toast mit Butter und Zucker drauf.
00:04:34: Ich kann Butter bis heute nicht sehen.
00:04:36: Das ist so eklig, weil ich eben ganze Zeit bekommen hab.
00:04:40: Und erst dann hab ich gemerkt, okay, jetzt weiß ich zu schätzen, was ich hab.
00:04:46: Ich weiß Essen zu schätzen.
00:04:49: Ich weiß es zu schätzen, einen Dach überm Kopf zu haben.
00:04:51: Wow.
00:04:53: Ich würde gerne noch kurz, weil ich finde das Thema Flucht ist so ein, gerade ihr als Kurden, die bis heute nicht oder kein Land der Welt haben, wo sie sich sozusagen zu Hause fühlen dürfen.
00:05:06: Obwohl ihr in Syrien für dich als sechsjähriges Mädchen, das war schon zu Hause, oder?
00:05:12: Ja, das war mein Zuhause damals.
00:05:16: Inzwischen ist für mich zu Hause Deutschland und ich würde sagen, heute jetzt mit Anfang dreißig bin ich mehr deutsch als kurdisch.
00:05:26: und das spannende ist ja, dass ich mir angeeignet habe, das besser aus beiden Kulturen für mich mitzunehmen.
00:05:34: Ich habe einen deutschen Mann, den du ja auch kennengelernt hast und wir haben einen wundervollen Sohn und ich versuche ihm so aus beiden Kulturen das Beste beizubringen.
00:05:45: Und das ist total spannend.
00:05:48: Ihr seid halt zu überkopf.
00:05:52: Da muss ich jetzt tatsächlich noch mal fragen.
00:05:55: Was ist da passiert?
00:05:56: Warum seid ihr da aus Syrien raus?
00:05:58: Also weil Kurden dort wieder vertrieben wurden, war das der Hauptgrund?
00:06:03: Nee, ich würde nicht sagen, das war der Hauptgrund.
00:06:06: Also ich glaube, die Kurden im Vergleich zu anderen... Ländern, wo sie leben, ging es uns in Syrien schon besser.
00:06:16: Manchmal wurde uns nicht verboten, auf Kurus zu sprechen.
00:06:18: Ich glaube natürlich schon.
00:06:21: Aber ich glaube, mein Papa hatte ein sehr freies Denken.
00:06:26: Und wir sind ja auch alle so erzogen, dass wir sehr selbstständig denken dürfen.
00:06:33: Und ich glaube, da hat sich mein Vater etwas unbeliebt gemacht, ob das jetzt ... damit zu tun hatte, dass er ein Kurde ist, mag sein, zum bestimmten Grad, auf jeden Fall.
00:06:44: Aber er kam dann dadurch in Schwierigkeiten und ich hab als Kind auch erlebt, dass er da, ich glaub, von Regierungsbeamten zu Hause verprügelt wurde.
00:06:53: Ach du meine Bitte.
00:06:54: Und ich glaub, ein Tag später waren wir dann auch weg.
00:06:58: Und ich meine, es muss ja irgendwas so Schlimmes vorgefallen sein, dass er gedacht hat, okay, wenn ich jetzt meine Kinder nicht schütze, Dann passiert hier was Schlimmes und wir kennen es ja heutzutage.
00:07:10: Es kommen ja eher die Männer irgendwie und dann holen sie die Familie nach, weil so eine Flucht, das ist so ein Kraftakt mit Kindern.
00:07:20: Wir waren sechs Kinder.
00:07:21: Damals, die Jüngste gerade geboren.
00:07:25: Diese zwei erwachsenen Menschen, also meine Eltern, die waren fix und fertig.
00:07:28: Ich habe die auch teilweise erlebt, wie sie nachts einfach alleine geweint haben, wo sie gedacht haben, wir schlafen.
00:07:35: Wow, das hast du alles als Kind miterlebt.
00:07:38: Das heißt, Wahnsinn.
00:07:41: Ich meine, da gehört dir auch was dazu.
00:07:44: ihm wurde körperlich zugesetzt und er sah dann die einzige Möglichkeit in diesem Land keine Zukunft mehr, vor allen Dingen nicht, wie du es schon gesagt hast, er konnte nicht mehr seine Familie schützen und hatte sich dann entschlossen, alles aufzugeben, um dann in einem hoffentlich anderen Land sein Glück zu finden, um da auch zumindest für die Sicherheit für euch zu garantieren.
00:08:07: Das heißt, kannst du dich noch erinnern, ihr seid dann Wie kann ich mir das vorstellen?
00:08:12: Ich meine, ihr seid fast zehn Menschen.
00:08:16: In Syrien ist nicht um die Ecke.
00:08:17: Ihr seid nicht einfach in ein Flugzeug gestiegen und nach Deutschland.
00:08:20: Oder wie lief das?
00:08:21: Also wie lief der diese Flucht?
00:08:23: Also ich kann dir erzählen, es waren so Fetzen, kann ich mich nur erinnern.
00:08:27: Wir sind erstmal nach Damaskus.
00:08:29: Damaskus ist die Hauptstadt von Syrien.
00:08:31: Von da sind wir mit dem Flieger.
00:08:33: Boah frag mich nicht wohin, aber in irgendein anderes arabisches Land und von da dann nochmal woanders.
00:08:41: und irgendwann mal habe ich so ein Schnipsel, wir sind in Dubai.
00:08:45: am Flughafen.
00:08:46: Ich und meine Schwestern, wir sitzen da am Flughafen, wie, keine Ahnung, wie so ein Stück Fleisch, kam so ein Mann und hat uns gezählt, wahrscheinlich um die Flucht dann zu planen, so ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs Kinder, hat er gesagt, und dann zwei Erwachsene, alles auf Arabisch gesprochen.
00:09:01: Ich habe das alles verstanden.
00:09:02: Das Witzige ist ja, in meinem Kopf spielt sich das alles in Deutsch ab.
00:09:07: Und dann waren wir, ich glaube, Schweiz oder Österreich.
00:09:14: So, nächste Fetzen war Schweiz oder Österreich.
00:09:16: Und dann von Schweiz oder Österreich, ich weiß es nicht mehr, waren wir Kinder im Auto.
00:09:21: Vier Geschwister von mir im Kofferraum.
00:09:25: Ich unter den Füßen der Erwachsenen.
00:09:29: Und ein, mein Bruder in einem anderen Auto, das wusste ich schon.
00:09:35: Und ja, und dann waren wir in Deutschland.
00:09:37: Und das erste, woran ich mich erinnere, boah, scheiße, ist das hier kalt.
00:09:42: Wo seid ihr angekommen?
00:09:43: Weißt du das
00:09:43: noch?
00:09:44: Nein, das weiß
00:09:44: ich nicht mehr.
00:09:45: Es weiß nur, es hat geschneit.
00:09:46: Oh,
00:09:46: wow.
00:09:47: Das ist erst einmal Schnee wahrscheinlich auch für dich.
00:09:49: Nee, nee, nee, nee.
00:09:50: In Syrien hast du auch mal...
00:09:51: Selbst aus dem Augenblick.
00:09:52: Okay,
00:09:53: okay, okay.
00:09:53: Aber da war ich ganz klein und ich kann mich nicht daran erinnern.
00:09:56: Aber das war das erste Mal, wo ich bewusst Schnee wahrgenommen
00:10:00: habe.
00:10:01: Denn seid ihr hier angekommen?
00:10:04: Wie war das für dich?
00:10:05: Ich meine, das ist ja schon auch ein Kulturschock gewesen, oder?
00:10:10: Wie kann ich mir das vorstellen?
00:10:11: Ihr seid dann hier angekommen.
00:10:16: Habt ihr eine Wohnung gestellt bekommen?
00:10:18: Nein, das war ganz schlimm.
00:10:21: Wir sind gekommen und das erste war mit einem Flüchtlingsheim.
00:10:25: Du musst dir vorstellen in diese Küche.
00:10:27: So groß war unser Zimmer mit acht Menschen damals.
00:10:31: Also sechs Kinder, zwei Erwachsene.
00:10:33: Wir hatten so Hochbetten.
00:10:34: Ach du meine Güte.
00:10:35: Dann gab's nur eine Toilette.
00:10:38: Kein Badezimmer.
00:10:39: Badezimmer war mit anderen Familien.
00:10:41: dann so ein Sharing für alle.
00:10:45: Gemeinschaftsbaut.
00:10:46: Und Uni-Klo.
00:10:49: Oder sowas.
00:10:50: Also keine Ahnung.
00:10:50: Und das war für mich ein Kulturschock, weil du musst dir vorstellen, so eine kleine Gürre, sag ich mal, kommt aus einem privilegierten Häuschen, hat ihre eigene Zimmer und kommt hier hin und sagt, dann meinte ich zu Mama, ich will hier weg.
00:11:03: nicht bewusst, was meine Eltern da alles durchgemacht haben, was sie geopfert haben.
00:11:08: Für mich war es als Kind ein Abenteuer.
00:11:12: Also ich weiß nicht, ob ich davon traumatisiert bin.
00:11:15: Ich glaube eher nicht.
00:11:17: Aber ich habe eine besonders starke Resilienz.
00:11:22: Ich kann es dir nicht sagen.
00:11:26: Aber es war nicht schön.
00:11:27: und dieser Flüchtlingsheim, das Schöne war, aber ich hab das so viele Menschen kennengelernt.
00:11:33: Unterschiedliche Kulturen, Mazedonien, Albanien, Türkei.
00:11:39: Und da hab ich das erste Mal gelernt, Kommunikation geschieht nicht nur durch Sprache.
00:11:47: Also verbal, non verbal.
00:11:48: Was bei mir was Positives ist, ist beim anderen was Negatives.
00:11:53: Und ich sag dir, also ... Alles, was ich erlebt habe, war für mich eine Lehre.
00:12:00: Also...
00:12:03: Ist ja erstmal schön, dass es positiver klingt, als es in Realität vielleicht war.
00:12:11: Na ja, wenn das in deiner Erinnerung ist, ist es ja irgendwie schön.
00:12:14: Aber wie waren denn die ersten Schritte daraus?
00:12:17: Ich meine, können wir vorstellen, dass es nicht so einfach war.
00:12:19: Ich meine, wie seid ihr denn... Was waren denn die... Wo seid ihr dann hingekommen?
00:12:23: Wie lange wart ihr in diesem Heim?
00:12:25: Wie... Wie konntet ihr rausgehen?
00:12:28: Ich mein, was war das Erste?
00:12:31: Oder wo seid ihr dann aufgeteilt worden?
00:12:33: Oder seid ihr Geschwister verteilt worden?
00:12:37: Oder wart ihr immer zusammen?
00:12:39: Also wir waren immer zusammen als Familie.
00:12:41: Das wirklich Gott sei Dank.
00:12:43: Das ist ja auch nicht selbstverständlich.
00:12:45: Aber das haben meine Eltern immer toll hingekriegt, muss ich sagen.
00:12:49: Also wirklich tolle Menschen.
00:12:52: Wir waren erst, ich glaube, das war so ein Ankunftslager, wo dies kleinen.
00:12:57: Dann waren wir in Dortmund in einem Flüchtlingslager und irgendwann haben wir eine eigene Wohnung bekommen.
00:13:03: Aber die Wohnung, also es gab keine so großen Wohnungen für so eine große Familie, dann gab es so zwei Wohnungen gegenüber und wir sollten da dann wohnen.
00:13:13: Und ja, irgendwann kamen wir dann nach Herne.
00:13:20: Herne in so einem Ja, ich ganz ehrlich, es war ein sozialer Brennpunkt.
00:13:25: Also da wurde man eben dahin geschoben und wir hatten ja vorhin darüber gesprochen, wie das ist.
00:13:31: Ich weiß, es gibt keine Gettos mehr, aber eigentlich war das ein Gett.
00:13:36: Es gibt schon noch Gettos, vielleicht nicht in dem Sinne, wie wir es vielleicht aus Südamerika kennen, aber... Es ist schon mit Gettys vergleichbar teilweise.
00:13:46: Ja,
00:13:46: das ist so.
00:13:47: Das ist so.
00:13:48: Und da hat also in diesem Hochhaus, wo wir gewohnt haben, da war kein einziger Deutscher.
00:13:53: Also es waren eben sehr viele Ausländer oder Menschen mit Migrationshintergründe so, dass ich mich doch gar nicht richtig integrieren könnte, sozusagen.
00:14:03: Also da wären wir wieder beim Thema Politik und wie die Migrationspolitik ist.
00:14:10: Aber irgendwie haben wir es doch geschafft.
00:14:11: Ich kann mich erinnern, ich war eine Grundfühler, war sehr ... war erst mal ruhig, weil ich die Sprache noch nicht konnte.
00:14:18: Und ich kam mich noch an.
00:14:19: Meine Grundschullehrerin hat damals meinen Aufsatz genommen, eigentlich positiv, meinend.
00:14:26: Oh, guck mal, die Lava, die ... Obwohl sie kein Deutsch spricht, hat sie es geschafft, nicht bei jedem Satz anfangen, dann oder der zu schreiben, sondern ... Ha, ha, aber sie hat Punkt und Komma ausgeschrieben.
00:14:39: Also, ich hab da nicht Punkt zu
00:14:40: sehen, sondern ...
00:14:42: Und dann hat die ganze Klasse gelacht.
00:14:44: Und zum ersten Mal wurde mir bewusst, im Moment bin ich ja anders.
00:14:48: Also ... Okay, sie sagt, ich kann Deutsch, aber irgendwie doch nicht.
00:14:53: Ja, und ... komischerweise hat ... Sie mich trotzdem auf die Hauptschule geschickt, das musst du dir mal vorstellen, weil ich dann sehr schüchtern war.
00:15:01: Und weil, wenn du das als Kind erlebst, warte mal, da lachen dich die Leute aus, da bist du eher zurückhaltend.
00:15:08: Und dann war ich auf der Hauptschule und da kam die erste, die richtig toll war, eine Lehrerin meinte, hey, Laura, du gehörst doch gar nicht hierhin.
00:15:16: Du bist doch ein ganz intelligentes Mädchen.
00:15:18: Ich so, ja, ich weiß.
00:15:21: Und jetzt ... Und ja, so kam ich durch ihre Unterstützung auf die Realschule.
00:15:26: Dann von der Realschule hab ich mich quasi hochgekämpft, hab meinen Abi dann gemacht, auf Nordnasium.
00:15:33: Toll, ne?
00:15:35: Dann hab ich komischerweise gedacht, ich will immer Medizin studieren.
00:15:40: Das war's aber eigentlich gar nicht.
00:15:43: Ich hab dann die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht, auch noch in der Uninklinik in Herne.
00:15:48: Aber ich wollte raus.
00:15:49: Ich wollte raus in die Welt und dann ... Nach der Ausbildung mit einem Koffer nach Berlin ohne Geld.
00:15:55: Ich war immer ein Minus, immer ein Minus.
00:15:59: Und ja, seit zwei Tausend vierzehn, die mich in Berlin und wollte hier, weiß nicht, Schauspielerin werden oder Künstlerin.
00:16:08: Und da habe ich relativ schnell festgestellt, ich habe kein Talent.
00:16:10: Also, seien wir mal ehrlich, du kannst das nicht.
00:16:16: Aber
00:16:16: ich kann es gut sprechen und moderieren und ich glaube, du kannst gut führen.
00:16:20: Also du hörst gut zu, da sind schon ein paar Attribute, die nicht ganz unerheblich sind für dir nicht.
00:16:24: Aber das wusste ich zu der Zeit nicht.
00:16:26: Ich wünschte, ich hätte, ich wäre so reflektiert gewesen.
00:16:30: Und ich dachte immer, okay, ich bin sehr organisiert, ich kann direkt sein.
00:16:34: Ich bin kommunikativ sehr sensibel auch, was diese non-verbale Kommunikation angeht.
00:16:40: Bedingt durch die Flucht und ich glaube auch mal aus meinem kulturellen Background.
00:16:45: Aber genau, dann habe ich Medizin studiert und gedacht, okay, die Testate sagen, du hast bestanden, aber mein Kopf sagt, renn weg.
00:16:55: Und ich war damals in Jena, da wurde ich auch rassistisch extrem angegriffen.
00:17:01: Und ich war in diesem Prep-Kurs und ich konnte so, ich ertrag diesen Geruch nicht.
00:17:06: Ich kann das nicht.
00:17:07: Was ist das?
00:17:08: Das ist, wenn man als Medizinstudent an Leichen
00:17:12: präpariert.
00:17:12: Ach so, okay, verstehe.
00:17:14: Ja, okay.
00:17:14: Und da, die sind ja Informalien.
00:17:18: Und ja, das hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht.
00:17:21: Und die Tastate hab ich dann auch wirklich sehr gut bestanden, weil ich komm ja aus der Branche.
00:17:29: Das war schon spannend.
00:17:30: Aber das, was ich eigentlich konnte, ist ... für ein organisierend Standards entwickeln.
00:17:38: Das sind meine Steckenpferde sozusagen.
00:17:41: Und ich weiß nicht, wieso ich das fehlinterpretiert hab.
00:17:44: Und dann hatte ich damals eine sehr, sehr, sehr tolle Frau als Führungspersönlichkeit bei mir auf der Arbeit kennengelernt.
00:17:52: Und sie meinte, Lava macht das Managementstudium.
00:17:56: Und dann habe ich das gemacht.
00:17:59: Und war relativ schnell Breisleitung, eine große Abteilung.
00:18:03: Und ich so ... Das ist ja richtig geil.
00:18:06: Ich habe dann so viel in meiner Freizeit gemalt, also ohne Geld oder so wie mit diesem Podcast halt auch, weil es mir eben Spaß hat.
00:18:14: Sieben auf Stühlen.
00:18:15: Genau, weil es mir so Spaß gemacht hat.
00:18:17: Und ja, und heute bin ich Führungskraft und darf Verantwortung für ca.
00:18:26: dreihundert Mitarbeitern führen.
00:18:28: aus dem OP und darf auch Konflikte verbal lösen und das macht mir wirklich Spaß.
00:18:36: Ich
00:18:36: finde es ganz beeindruckend, dass du bist oder deine Familie, da will ich ganz kurz nochmal drauf zu sprechen kommen, ihr seid ja oder du bist ein perfektes Beispiel für eine sehr gelung... äußerst gelungene Integration.
00:18:50: Ich meine, du kommst aus Syrien, dann hast du dort die Flucht, also du hast dort die Flucht angetreten nach Deutschland.
00:18:58: Ihr seid in einem sozialen Brennpunkt groß geworden.
00:19:02: Und du hast es geschafft.
00:19:03: Trotzdem, wenn du es an Abitur gemacht und leidest heute oder hast Verantwortung übernommen für dreieinhalb Menschen.
00:19:10: Das ist ja unglaublich.
00:19:12: Also ich finde das total stark.
00:19:13: Das ist natürlich auch ein Stück weit dir geschuldet.
00:19:15: Aber ich würde noch mal kurz auf deine Familie, ich glaube deine Schwestern, dein Bruder, ihr seid alle einen tollen Weg gegangen, oder?
00:19:22: Ja, alle.
00:19:24: Also ich bin begeistert, aber ich muss sagen, Ich hatte mal in einer Podcastfolge erzählt, also Führung habe ich im Kinderzimmer gelernt, die älteste von acht Kindern.
00:19:38: Und du musst dir vorstellen, als Kind war ich ja Übersetzeranwältin, Vermittler für meine Eltern, war bei den Arztbesuchern, Ämterbesuchern.
00:19:47: Und das kann ich ja in meinem Bewerbungs- ... Lebenslauf dann irgendwann mal schreiben, ja, ich berate seitdem ich sieben Jahre alt bin.
00:19:57: Du warst das dritte Elternteil.
00:19:58: Ja.
00:19:59: Weil du quasi in der Schule deinen Deutsch so aufbessern konntest, warst du dann auch wow.
00:20:05: Also hast du relativ früh auch vielleicht sogar ein Stück weit deine Jugend damit verbracht, deine Geschwister und deine Familie zu managen hier in Deutschland.
00:20:16: Ja.
00:20:17: Wow.
00:20:18: Genau.
00:20:18: Und das ist, glaube ich, auch deswegen sind meine Schwestern so unabhängig und selbstständig, weil je älter ich wurde, umso mehr Verantwortung habe ich von meinen Eltern bekommen.
00:20:26: Dann Anträge ausfüllen, Meldeschein hier bei zehn Menschen, das ist ein Volltime-Job.
00:20:31: Dann dachte ich so, okay, Moment, ich bin eine Jugendliche, ich will auch mein Leben haben.
00:20:36: Dann habe ich meine Schwestern rausgepickt und ich so, pass auf, wir teilen uns das jetzt.
00:20:40: Ich habe die dann geführt.
00:20:42: Nicht so nach dem Motto, hier mach.
00:20:44: Sondern ich hab den gezeigt, was auch so läuft.
00:20:48: Und ich hab... Und hab den quasi die Skills mitgegeben, hab dann auch bis zum Bischen grad kontrolliert, bis es dann lief.
00:20:57: Wow.
00:20:58: Und das ist ja Führung.
00:20:59: Ja, aber wie toll, dass du den sozusagen in den jungen Jahren schon gelernt hast, dass Führung nicht nur bedeutet, ich bin Chef, sondern auch aufteilt und den Verantwortung überträgt.
00:21:09: Das ist ja stark.
00:21:10: Was machen deine Geschwister?
00:21:12: Was machen die alles?
00:21:13: Also, eine Spaß... Meine Schwester Lila, ich weiß gar nicht, ob ich die Namen ... Ja, egal.
00:21:21: Also, die machen alle ... Also, eine ist in der Pflege auch, in der Rettungsstelle, aber in Herne.
00:21:27: Die andere auch, aber ... Okay, das muss ich dir jetzt erzählen.
00:21:32: Sie zieht zu mir.
00:21:33: Ach.
00:21:34: Weil sie gesagt hat, sie will ja Tchaoschwieren.
00:21:37: Und das ist die, von der ich dir erzählt hab, dass sie so Talent hat.
00:21:39: Ach, die musst du mir vorstellen.
00:21:41: Deswegen sage ich dir ehrlich, ich hab keinen Talent.
00:21:43: Wenn ich sie sehe, du musst dir was sagen.
00:21:47: Wie alt ist sie?
00:21:49: Mitte zwanzig.
00:21:50: Und spricht auch Kurdisch, Deutsch, Englisch,
00:21:54: Arabisch?
00:21:55: Arabisch, nee, ich glaube Arabisch kann sie nicht, aber Kurdisch.
00:21:58: Wow, ihr möcht die gerne mal kennenlernen.
00:21:59: Ja unbedingt.
00:22:00: Das
00:22:00: ist nicht total spannend.
00:22:01: Genau, sie zieht zu mir ein, ist dann quasi mein Oper.
00:22:04: Ach.
00:22:05: Toll!
00:22:05: Ja, weil ich so pass auf, das wäre doch eine Win-Win-Situation.
00:22:09: Wo
00:22:10: dienen wir bei uns in die Ahr geturelt auf?
00:22:12: Ja unbedingt, wie wütend ich freue.
00:22:14: Und ich sage ehe Strehfahrer.
00:22:16: ganz ehrlich, ich suche einen Oper, weil ich arbeite ja Vollzeit, hab echt viel zu tun und ich möchte trotzdem, dass mein Sohn gut geht.
00:22:24: Und dann kannst du in der Zeit, wo der in der Kita ist, dich schauspielerisch weiterentwickelt?
00:22:30: Und ich weiß, dass mein Sohn bei seiner Tante ist.
00:22:33: Und das ist dann ganz schön.
00:22:35: Ist ein spannendes Projekt, was jetzt kommt.
00:22:38: Meine andere Schwester Rose, Alias Doua, die ist eine sehr erfolgreiche Streamerin.
00:22:46: Sie hat jetzt dieses Jahr sogar den Award des besten Streamers bekommen.
00:22:53: Sie hat wirklich... Toll hätte ich auch nicht gedacht, muss ich übrigens auch recherchieren, als ich sie als Interview-Partner nanierte in meinem Podcast.
00:23:01: Ist ja geil, ich wusste gar nicht, dass du so erfolgreich bist.
00:23:03: Du
00:23:06: hast auch meinen Namen falsch geschrieben, deinen Notizen.
00:23:10: Ja, und mein Bruder ist auf der Intensivstation und arbeitet dort auch, also auch als Pflege.
00:23:21: Pflegefachmann.
00:23:22: Ja, stark.
00:23:23: Meine andere Schwester arbeiten im IT-Unternehmen.
00:23:26: Und, äh, deswegen habe ich jetzt vergessen.
00:23:30: Ja, die Jüngste, die macht, glaube ich, gerade Schule, ja.
00:23:32: Ja.
00:23:33: Und was machen deine Eltern?
00:23:34: Wo leben die?
00:23:35: Meine Eltern leben immer noch in Herne.
00:23:39: Ja.
00:23:39: Ähm, mein Papa hatte jetzt vor paar Wochen Herzinfarkt.
00:23:44: Deswegen ist er da eingeschränkt.
00:23:45: Mein Mutter ist Hausfrau.
00:23:47: Bei acht Kindern ist ja auch Logik.
00:23:48: Ja, klar.
00:23:50: Ja, deswegen muss mein Papa jetzt erst mal zurücktreten, aber...
00:23:55: Wow, also wirklich beeindruckt bin ich wie... Also ihr seid wirklich ein perfektes Beispiel dafür, wie Integration funktionieren kann und auch im besten Fall sollte.
00:24:06: Ihr seid alles, also ich kenne jetzt nur dich, aber so wie du mir vorstellen könntest, dass auch deine Geschwister sind.
00:24:12: Ihr seid total, also du bist total offen, du bist neugierig, du sprichst perfektes Deutsch, du bist empathisch.
00:24:20: Es macht ja richtig Spaß.
00:24:21: und ich denke, wow, das ist eigentlich, müsstet ihr noch mehr in die Welt als Beispiel gelten, wie so was auch geht.
00:24:27: Ich meine, ihr habt, du warst sehr fleißig und bist es immer noch?
00:24:30: Das ist jährlich auch ein Attribut, was man... benötigt.
00:24:33: Ich meine, wenn man, es gibt ja immer so diese Beispiele, wenn man von Auswand daran hört, was ich jetzt nach Spanien und dann wollen sie da was aufbauen und ich denke mir, ja, aber du musst schon auch ein bisschen mit dem Land identifizieren, du musst dieses Sprach vielleicht lernen.
00:24:45: Und ich meine, das habt ihr ja scheinbar alle, sonst wärt ihr sicherlich nicht da, wo ihr alle seid.
00:24:51: Also wirklich Hut ab, find ich total toll.
00:24:54: Aber Nikolaj, ich hatte ja vorhin erzählt, das wollten wir auch.
00:24:58: Vor acht Jahren, da haben wir uns ja das erste Mal kennengelernt und da wurden wir in so einer Schublade gesteckt.
00:25:04: Wunderschöne Frauen.
00:25:05: Und natürlich, das ist leider Show-Business, dass man sagt, okay, German Cadetian hieß es damals.
00:25:11: Und man wurde auch sein Aussehen reduziert.
00:25:14: Aber was dahintersteckt, das wurde komplett außen vorgelassen.
00:25:17: Und das war damals auch der Grund, wo wir gesagt haben, nee, auf gar keinen Fall.
00:25:21: Also es war sogar sehr viele sehr gute Monetäreverträge.
00:25:27: die lukrativ waren.
00:25:30: Und ich bin so stolz auf meine Schwestern, die gesagt haben, nein, das machen wir nicht.
00:25:36: Und deswegen mache ich auch diesen Podcast, um eben Mitarbeiter, ja klar, aber, um eben Menschen mit Migrationshintergrund zu ermutigen, genau solche Wege einzuschlagen.
00:25:51: Stark.
00:25:52: Ja, danke.
00:25:53: Nein, find ich ganz toll.
00:25:54: Also ich hoffe, Vielleicht hört ja die eine oder der andere dazu mit Migrationshintergrund und das vielleicht gerade in so einer Phase, wo man sagt, Mist, gibt es denn noch ein Geheimnis oder was du vielleicht mit auf den Weg geben würdest, wenn du Menschen an die Hand nehmen würdest, mal unabhängig von der Migration.
00:26:12: Ich meine, was ist denn dein Antrieb, was ist dein Geheimnis, deine Power, um weiterzumachen?
00:26:18: Ich meine, es gab ja sicherlich auch Du hast es jetzt so schön beschrieben und es klingt alles so, super war alles so easy.
00:26:23: Aber ich glaube, es war es nicht immer einfach.
00:26:25: Was ist denn dein Geheimnis, weiterzumachen?
00:26:29: Lass dir nicht von Menschen sagen, lass dir nicht einreden, Menschen, die dich nicht kennen, was du kannst und was du nicht kannst.
00:26:37: Der einzige Mensch, der das ganz genau weiß, bist du alleine, nicht jemand, der außenstehend ist.
00:26:43: Never.
00:26:44: Das ist ja unmöglich.
00:26:45: Wie soll das denn gehen?
00:26:46: Und ja, der Weg war echt nicht leicht.
00:26:48: Wirklich.
00:26:49: So viele Steine und auch bewusst Fehlleitungen.
00:26:53: Und wir alle, wir Menschen haben Unglaubliches und zwar einen eigenen Willen und das Denkvermögen.
00:27:03: Und das ersetzt wirklich jeden akademischen Grad.
00:27:07: Das ersetzt jede Berufsgruppe.
00:27:08: Man muss einfach mal an sich reinhorchen und sagen und den Mut haben.
00:27:13: zu sagen, ey, nee, das kann ich nicht.
00:27:15: Schauspielerin, nee, da bist du nicht talentiert, geil.
00:27:17: Das ist nix für dich.
00:27:19: Oder Medizin, okay, ist zwar nice, aber das ist auch nicht das, was du willst.
00:27:24: Und dann, wenn man das, was man für sich rausgefunden hat, einfach dranbleiben, sobald man was mit Spaß und Herz und Liebe macht, dann ist Erfolg in Anführungszeichen auch vorprogrammiert.
00:27:40: Also, das kann ich mitgeben.
00:27:41: Toll.
00:27:41: Das finde ich total stark.
00:27:43: Verrat mir noch was.
00:27:44: Ich meine, das ist eine der schönsten Namen, den ich kenne, Lava.
00:27:47: Hat ja eine kurdische Bedeutung im Deutschen.
00:27:50: Ja, also wenn der Kurde das ausspricht, heißt es als Lavandicke.
00:27:56: Das war jetzt ein Satz und bedeutet, ich wünsche oder ich hoffe.
00:28:01: Und Lava heißt Wunsch und Hoffnung.
00:28:03: Wow.
00:28:05: Ja.
00:28:05: Boah.
00:28:06: Mein Sohn hat übrigens auch einen richtig tollen Namen, den sage ich jetzt hier nicht, aber ich kann mal die Übersetzung sagen.
00:28:11: Ja.
00:28:12: Hier ist die Sonne, hier kommt das Licht.
00:28:14: Wow.
00:28:15: Ja, das ist total schön.
00:28:16: Das ist schön.
00:28:17: Egal, irgendeine schwere Sprache, finde ich eher so.
00:28:21: Ist es dem arabischen Nahl,
00:28:22: aber ... Nee, mehr persisch.
00:28:24: Persisch.
00:28:25: Ist ja eine ganz alte Sprache.
00:28:26: Merci.
00:28:27: Ist das, sagt ihr auch, Danke oder ...
00:28:29: Spaß.
00:28:30: Spaß.
00:28:31: Sagen wir zu Danke.
00:28:33: Wahnsinn.
00:28:34: Es wird nochmal ein eigener Podcast.
00:28:36: Ja, ihr habt dir doch gesagt, ich komme aus Mesopotamien.
00:28:39: Ja,
00:28:39: die Wiege der Menschheit, ja.
00:28:41: Total spannend.
00:28:42: Aber also ich könnte immer noch weiter mit dir reden und wir müssen uns wieder sehen und bleiben auch in Kontakt.
00:28:48: Und ich will auf jeden Fall noch mehr erfahren über die Sprache, über deine Kultur.
00:28:52: Das machen wir mal als ein Extra-Quadcast.
00:28:54: Ich muss dich aber nochmal fragen, weil der Podcast heißt ja so tickt Berlin.
00:28:58: Seit wann bist du in Berlin?
00:28:59: Seit Jahrzehntausendviertzehn, hast du gesagt?
00:29:01: Ende Zweitausendviertzehn.
00:29:03: Was ist denn für dich Berlin?
00:29:04: Also was macht Berlin für dich aus?
00:29:06: Wie hast du Berlin erlebt, als du ankamst und wie ist es Berlin für dich heute?
00:29:12: Berlin hat seine eigene Sprache und seine eigene Musik und ich glaube, wenn man ganz leicht kann, man sich hier verlieren.
00:29:21: Ganz leicht passiert das.
00:29:24: Und seitdem ich hier in Prenzlauwerk lebe, ist für mich Prenzlauwerk Berlin.
00:29:31: Ich will hier gar nicht raus.
00:29:33: Aber nee, Berlin ist bunt und Berlin hat mir geholfen, mein Horizont noch mehr zu erweitern.
00:29:37: Mhm.
00:29:38: Wo ich gedacht habe, unmöglich, aber doch.
00:29:40: Stark.
00:29:41: Fühlst du dich wohl?
00:29:42: Voll.
00:29:43: Nicht immer Berliner Verkehr hasse ich.
00:29:46: Demos gefühlt jeden Tag, das ist eine Freizeitaktivität.
00:29:50: Und ansonsten liebe ich Berlin, ja.
00:29:53: Schön.
00:29:54: Ja, mehr braucht man eigentlich gar nicht sagen.
00:29:56: Lava, vielen, vielen Dank für diesen tollen Austausch, für dieses Gespräch, für deine Offenheit.
00:30:00: Bleib bitte so.
00:30:02: Ich wünsche dir nach wie vor alles Gute, vor allem hier mit dem kleinen, eurem kleinen.
00:30:07: Aber natürlich auch mit deinen ganzen Vorhaben.
00:30:08: Unter anderem deinem Podcast auf, ich will mal auf Liegen stühlen.
00:30:13: Ich weiß.
00:30:13: Absurd.
00:30:14: Liegen auf
00:30:15: Stühlen.
00:30:16: Ganz einfach.
00:30:16: Liegen auf Stühlen.
00:30:17: Wenn ihr mehr erfahren wollt, hört da auf jeden Fall mal rein oder googelt mal Lava.
00:30:22: Das ist eine wirklich tolle Person.
00:30:25: Ich freue mich sehr, dass ich dich wieder getroffen habe, dass ich dich wieder gesehen habe und wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.
00:30:30: Unbedingt.
00:30:31: Und an euch da draußen sage ich, bleibt zuversichtlich und fröhlich.
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